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Für die Betriebspraxis und damit als K strategischer Erfolgsfaktor auf Wettbewerbsmärkten. Die Themen der Nachhaltigkeit, des Klimaschut- zes und der Energieeffizienz rücken für alle be- trieblichen sowie gesellschaftlichen Bereiche immer stärker in den Fokus. Auch im Mittelstand sind sie längst angekommen. Der nachhaltige Umgang mit Energie ist aufgrund steigender Kosten (zum Beispiel durch das Brennstoffemis- sionshandelsgesetz) auf der unternehmerischen Agenda verankert. Die Unternehmen müssen sich diesen neuen Herausforderungen stellen und sich an die sich verändernden Rahmenbe- dingungen anpassen. Nachhaltigkeit ist ent- scheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen geworden. Es gilt nicht mehr „Sur- vival of the fittest“, sondern „Survival of the most sustainable“. Der Weltklimarat IPCC warnt im ersten Teil sei- nes neuen Sachstandsberichts vor einer deut- lich rascheren globalen Erwärmung als bislang angenommen. Der Earth Overshoot Day fällt 2021 auf den 29. Juli. Zu diesem Zeitpunkt hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen auf- gebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Ver- fügung stellen kann. Die EU-Kommission hat vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen das „Fit for 55“-Paket verabschiedet (siehe Seite 5). Mit einem umfangreichen Paket an Auflagen will die EU-Kommission die Klimaziele für 2030 errei- chen. Auch die Kunden stellen zunehmend höhere An- sprüche an die Lieferketten. So fordert Daimler beispielweise in seiner „Ambition 2039“ eine CO2-neutrale Lieferkette bis zum Jahr 2039. Ähnliche Anforderungen werden auch von an- deren OEMs erhoben. Das stellt mittelständische Unternehmen vor weitere Herausforderungen. Die beschriebenen Entwicklungen machen es notwendig, das Geschäftsmodell, die Strategie und die Organisation des eigenen Unterneh- mens neu zu hinterfragen. Basis hierfür kann eine ganzheitliche Status-Quo Ermittlung in Be- zug auf Nachhaltigkeit sein. Mit einem Nachhaltigkeits-Scoring können sich Unternehmen mit anderen Unternehmen ihrer Branche vergleichen und so Transparenz in der Standortbestimmung schaffen. Doch nur aus der ganzheitlichen Betrachtung aller drei Säulen der Nachhaltigkeit in Bezug auf den aktuellen Status können die richtigen nächsten Schritte abgeleitet werden. Die einzuleitenden Maßnahmen können in allen drei Bereichen der Nachhaltigkeit sichtbar wer- den. Häufig resultierende Themen sind die Er- mittlung des Carbon Footprint im ökologischen Bereich, Arbeitsschutzoptimierungen im sozia- len Themenfeld und Kosten-Nutzen-Berechnun- gen in der ökonomischen Säule. 26 Nachrichten 3-2021 Nachhaltigkeits-Scoring kostenlos durchführen Foto: by-studio/stock.adobe.com