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 35 Nachrichten 3-2022 Für die Betriebspraxis in den Policen, kompensiert werden können. Vor diesem Hintergrund ist eine breite, aber moderate Preisanpassungsrunde zu erwarten. Industrielle Haftpflichtversicherung Die im Jahr 2020 begonnene Hartmarktphase hat sich im Jahr 2021 fortgesetzt und in be- stimmten Branchen wie beispielsweise Automo- tive und bei schadenbelasteten Risiken noch einmal intensiviert. Dabei kam es zu einem deut- lichen Rückgang der von den Versicherern zur Verfügung gestellten Kapazitäten. Selbstbeteili- gungen und Beiträge haben erkennbar zuge- nommen und sich in Einzelfällen sogar um ein Vielfaches erhöht. Die großen Industrieversiche- rer zeigen durchgängig analog zu 2020 eine deutliche Zurückhaltung bei der Zeichnung von Risiken. Teilweise wurden die Antragsbücher bereits im September 2021 geschlossen. Dies hat die bereits angespannte Marktsituation in der Renewalphase weiter verschärft. Auf- grund der zurückhaltenden und individuell unter- schiedlichen Zeichnungsbereitschaft der Versi- cherer zeigte sich bei der Platzierung von großen Kundenverbindungen im Beteiligungs- geschäft eine Tendenz zum „Vertical Pricing“: am Vertrag beteiligte Versicherer legen diesem unterschiedliche Beitragskonditionen zugrunde. Erstmals trat zudem ein Trend zum „Vertical Wording“ auf, bei dem die Beteiligten für densel- ben Deckungstatbestand unterschiedliche Re- gelungen vereinbaren. Nach den Beitragsanpassungen in den Jahren 2020 und 2021 wird eine leichte Abschwächung der Prämiensteigerungen erwartet. Exponierte Risiken stehen weiterhin im Fokus. Eine Trend- wende hin zu einem vermeintlich weichen Markt wird voraussichtlich noch einige Zeit brauchen. Bis dahin verharren die Beiträge auf einem hohen Niveau. Vereinzelt signalisieren Versicherer einen gewissen Risikoappetit in klar abgegrenzten Be- reichen. Wie nachhaltig diese Bewegung ist, bleibt abzuwarten. Aufgrund der angespannten Marktverhältnisse und der mangelnden Transpa- renz über die vorhandenen Risiken steigt vor al- lem der Bedarf an klaren Risikoinformationen. Die Verbreiterung von Konsortien wirkt sich ne- gativ auf das Ausschreibungsverhalten von po- tenziellen Versicherern aus. Bereits beteiligte Versicherer bieten ungern gegen den jeweils führenden Versicherer an. Eine bewusste Steu- erung der Konsortien ist anzuraten. Für die nächsten Jahre ist mit einer weiteren, von der Höhe nur schwer planbaren Belastung der Ver- sicherer zu rechnen, die Auswirkung auf Prä- mien, Risikobereitschaft und Vertragsverlänge- rungsgespräche haben dürfte. Sonstige Versicherungen Die Sparten der D&O- und Cyber-Versicherung stehen weiterhin im Fokus. Die Versicherer for- dern hohe Transparenz und passen Ihre Prä- mien flächendeckend nach oben hin an. Im Be- reich der Technischen Versicherungen wird wei- testgehend mit stabilen Prämien gerechnet. Die Entwicklung der Prämien in der KFZ-Versiche- rung wird als stabil eingeschätzt, jedoch liegt gerade in diesem Bereich das Hauptaugenmerk der Versicherer auf der individuellen Schaden- situation des Versicherungsnehmers. Zusammenfassend ist weitestgehend mit stei- genden Prämien, Verknappung der Kapazitäten und einem steigenden Informationsbedarf zu rechnen. K Dennis Gottschalk, M. Sc. VSM Versicherungsstelle Stahl- und Metallverarbeitung GmbH Hohenzollernstraße 2 44135 Dortmund Telefon: 0231 / 5404-521 Dennis.Gottschalk@leue.de     Ansprechpartner  Foto: Lutz Kampert 


































































































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