Produktion steigt dank starkem Schlussquartal im Jahr 2016 um 1,9 Prozent
Im vierten Quartal des Jahres 2016 hat die Stahl und Metall verarbeitende Industrie ihre Produktion um 3 Prozent über das Vorjahresniveau gesteigert. Damit erreichte das Schlussquartal fast die Produktion des dritten Quartals (-1,1%). Durch diesen Endspurt hat die Branche im Gesamtjahr 2016 ein Wachstum von 1,9% erzielt. Im Verlauf der ersten drei Quartale hatten sich rückläufige Wachstumsraten gezeigt, die eine Prognose von lediglich 1% Produktionswachstum realistisch erscheinen ließen.
Die stabile Nachfrage aus dem Inland hat in den ersten drei Quartalen die Konjunktur der Branche gestützt. Im letzten Jahresviertel lieferte die Branche nochmals 2,9% mehr Waren und Dienstleistungen an inländische Kunden als im letzten Quartal des Vorjahres. Zudem trugen die Exporte im letzten Vierteljahr mit plus 4,8% wieder zur positiven Entwicklung bei. Dadurch sind auch die Auslandslieferungen auf Jahressicht noch ins Plus gerutscht (+0,6%). Im Dezember lieferten die zwar Unternehmen zwar 1,9% weniger Waren ins Ausland als 2015, allerdings lag der November zweistellig im Plus (10,7%).
Die Auftragseingänge haben im vierten Quartal den Vorjahreswert um 2,6% übertroffen. Während inländische Abnehmer 7,4% mehr bestellten, haben sich die Kunden außerhalb Deutschlands am Jahresende merklich zurückgehalten (-4,4%). Im Gesamtjahr gingen aus dem Ausland 1,2% weniger Aufträge in die Bücher als 2015, Inländer haben aber ihren Bedarf um 5,2% höher angemeldet. Das führt zu einem Gesamtauftragseingang, der 2,8% über dem Vorjahresniveau lag.
Zum Start des Wahljahres 2017 hat sich das Geschäftsklima in der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie weiter aufgehellt. Im Februar wurden zwar die Zukunftsaussichten erneut etwas vorsichtiger beurteilt als im Vormonat (- 1,5 Punkte), die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage ist allerdings um 3,2 Prozentpunkte gestiegen. Die konjunkturellen Risiken bleiben trotz der aktuell guten Lage im Bewusstsein der Unternehmer.
Die wichtigen Kundenbranchen haben ihre Prognosen für 2017 benannt. Der Maschinenbau erwartet für Deutschland ein Produktionswachstum von 1%, die Automobilindustrie geht von einem Rückgang der in Deutschland produzierten Pkw von 2% aus, während weltweit 2% mehr produziert werden dürften. Angesichts dieser Erwartungen sowie der politischen Risiken dürfte die Produktion der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie in der Größenordnung um 1% wachsen.
Die kurzfristigen Konjunkturaussichten der Branche bleiben von den politischen Visionen einer emissionsfreien Mobilität von morgen weitestgehend unbeeinflusst. Eine Zunahme der hybriden Antriebstechnologien in Straßenfahrzeugen könnte mittelfristig den Bedarf an Stahl- und Metallteilen tendenziell erhöhen. Langfristig würde eine vollständige Elektrifizierung strukturelle Nachfrageverschiebungen zur Folge haben, auf die sich die Unternehmen bereits einstellen.