Produktion im Jahr 2023 verfehlt Vorjahreswert um 3,5%

Zum Jahresauftakt gibt die Produktion der WSM-Branchen nochmals deutlich um 6,5 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres nach. Der Anstieg um 3,7% im Vergleich zum letzten Quartal 2023 könnte einen Hoffnungsschimmer für den weiteren Jahresverlauf auslösen, allerdings ist dieser Anstieg offenbar branchentypisch und in nahezu jedem Auftaktquartal zu beobachten. Auch der
monatliche Anstieg der Produktion von Januar bis März ist ein alljährlich wiederkehrendes Phänomen.
Gegen eine baldige konjunkturelle Erholung sprechen sowohl die Auftragseingänge der WSM-Branchen, die im ersten Quartal ein Minus von 11,9% verbuchen, als auch die Nachfragerückgänge der wichtigen Kundenbranchen Fahrzeug- und Maschinenbau.

Das Geschäftsklima in den Stahl und Metall verarbeitenden Industrien in Deutschland hat sich im April auf den ersten Blick aufgehellt. Zwar wird die aktuelle Geschäftslage von den Unternehmern 3,3 Saldenpunkte schlechter bewertet als im Vormonat, dafür nimmt aber der Pessimismus für die weitere Entwicklung sprunghaft um 7,3 Saldenpunkte ab. Im Ergebnis steigt das Geschäftsklima um 1,9 Punkte an.
Diese Aussagen gelten für die um saisonale Effekte bereinigten Daten. Vor der statistischen Saisonbereinigung weisen die Urspungswerte auf ein um 2,4 Punkte verschlechtertes Geschäftsklima hin. Die aktuelle Geschäftslage wird demnach um 4,3 Saldenpunkte schlechter bewertet und die Erwartungen sinken um 0,5 Punkte. Nur noch 12,6% der Befragten berichten eine gute Geschäftslage, im März waren es 16%. Der Anteil der Unternehmer, die eine Besserung in den nächsten 6 Monaten erwarten, bleibt nahezu konstant bei 14,1% (Vormonat 13,9%). Eine Stimmungsaufhellung ist anhand dieser Daten nicht zu erkennen.

Die sinkende Nachfrage führt inzwischen zu einer Unterauslastung der Produktionskapazitäten, von nur noch 77,7% im April. Der politische Fokus muss dringend über die Transformation hinaus auf eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland gerichtet werden, um der
Deindustrialisierung entgegen zu wirken.

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