Produktion wächst in drei Quartalen 2018 um 3,2%
Im dritten Quartal des Jahres 2018 haben die Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen in Deutschland ihre Produktion um 2,5 Prozent über das Vorjahresniveau gesteigert. Gegenüber dem 2. Quartal 2018 ist die Ausbringung allerdings um 1,1% zurückgegangen. Im Verlauf des Jahres nehmen die Wachstumsraten kontinuierlich ab und liegen nach 9 Monaten kumuliert bei 3,2%. Da die Auftragseingänge aktuell von Sondereffekten in der größten Kundenbranche beeinflusst sind, dürfte das Erreichen der Prognose von +4% mehr als herausfordernd sein.Mit dem leichten Produktionsrückgang vom zweiten zum dritten Quartal ist auch die Auslastung der Anlagen um einen Prozentpunkt auf 87,3% gesunken.
Trotzdem ist die Stimmung in der Branche entgegen dem Trend in der gesamten Industrie positiv: Erstmals im Jahresverlauf hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage verbessert (+2,7 Saldenpunkte). Zudem verfestigt sich der Aufwärtstrend bei den Erwartungen für die kommenden 6 Monate (+3,3 Saldenpunkte). Die hohen konjunkturellen Risiken (Handelspolitik, Brexit, Italien) und die WLTP-Turbulenzen in der Fahrzeugindustrie erschweren zwar die Planungen der Unternehmen. Angesichts der weiterhin stabilen Nachfrage aus anderen Industriesektoren und der Erwartung, dass sich die Produktion der Automobilhersteller mittelfristig wieder normalisiert, geht man dennoch mit vorsichtigem Optimismus in das neue Jahr.
Die Auftragseingänge haben im September um rund 5% gegenüber dem Vorjahreswert nachgegeben, sowohl im In- wie im Ausland. Dadurch rutscht das Nachfrageniveau nach 9 Monaten mit -0,3% knapp unter das Vorjahresniveau. Auch auf Quartalssicht haben sich die Auftragseingänge abgeschwächt, 3,3% unter Vorjahres- und 4,4% unter Vorquartal. Dagegen hat sich der Umsatz zwar gegenüber dem Vorquartal um 2% abgeschwächt, liegt jedoch 1,3% über dem 3. Quartal 2017. Auf Jahressicht expandierten die Lieferungen insgesamt um 3%, wobei die inländischen Lieferungen mit +3,6% stärker gewachsen sind als die Exporte (+1,8%).
Die Beschäftigtenzahl liegt nach 9 Monaten um 3,6% über der im September 2017, das entspricht rund 16.000 Arbeitsplätzen. Damit setzt sich der Beschäftigungsaufbau, seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 ununterbrochen fort. Allerdings wird es für die mittelständischen Unternehmen im Wettbewerb mit Konzernen immer schwieriger, Arbeitskräfte zu rekrutieren, trotz attraktiver Arbeitsbedingungen.
Mit dem Beschäftigungsaufbau und den jährlichen Tarifanstiegen wächst die Bruttolohn- und Gehaltssumme auf deutlich über 19 Milliarden Euro. Rechnet man die Beiträge hinzu, die von den Arbeitgebern an die Sozialversicherungen geleistet werden, kommt eine Summe zusammen, die fast den jährlich gewälzten Förderkosten für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) entspricht.