Produktion nach dem ersten Halbjahr 1,9% unter Vorjahresniveau

Im zweiten Quartal 2023 konnte die Produktion lediglich im April gegenüber dem Vorjahresmonat leicht erhöht werden. Im Mai und Juni mit 2,5 und 3,4 Prozent deutlich zurück. Nachdem für das erste Quartal Abwärtskorrekturen der statistischen Ämter zu einem Rückgang um 1,8% geführt haben, summiert sich das Minus im ersten Halbjahr auf 1,9%. Mit Ausnahme der Hersteller von Waffen und Munition liegen alle Teilsektoren der Branche im Minus, fünf der 14 Wirtschaftszweige verzeichnen zweistellige Rückgänge ihrer Produktion. Obwohl die Automobilindustrie wachsende Produktionszahlen meldet, erreichen deren Zulieferer das Vorjahresniveau nicht. Ursächlich für diese Diskrepanz dürften die auslaufenden Lieferschwierigkeiten der Halbleiterindustrie sein – viele Fahrzeuge wurden bereits im letzten Jahr bis auf die Elektronikbauteile vorproduziert und können jetzt mit deren Einbau schnell fertiggestellt werden.

Die Nachfrage hat sich in allen großen Kundenbranchen der Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen abgeschwächt, auch in der Automobilindustrie. Acht WSM-Sektoren verfehlen das Vorjahresniveau im ersten Halbjahr zweistellig.

Folgerichtig hat sich die Stimmung in den Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen in Deutschland hat im Juli nochmals deutlich verschlechtert. Beide Komponenten des Geschäftsklimas tragen zu dieser Entwicklung bei. Zwar beurteilen immer noch knapp 27% der Umfrageteilnehmer ihre Geschäftslage als gut, dieser Wert ist seit Mai nahezu konstant, jedoch haben erneut mehr als 4% der Unternehmer ihre Lageeinschätzung von „befriedigend“ zu „schlecht“ revidiert, sodass im Sado die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage um 3,5 Punkte absinkt. Damit schätzt ein Viertel der Unternehmen die eigene Geschäftslage als „schlecht“ ein. Auch die Beurteilung der zukünftigen Geschäftserwartungen fällt erneut um 6,6 Saldenpunkte. Dabei liegt der Anteil der Optimisten nur noch bei 7,8%, knapp 46% der Unternehmen erwarten im nächsten halben Jahr eine schlechtere Entwicklung.

Die Unternehmen sind angesichts schwächerer Nachfrage zunehmend durch den toxischen Cocktail an Herausforderungen – die erzwungene und beschleunigte Transformation, ausufernde Berichts- und Nachweispflichten und weiterhin zu hohe Energiekosten – überlastet.

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